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Zum Seelenpflaster werden – aufeinander achten

Trostspenden ist nicht immer einfach und oft wissen wir nicht wie wir den ersten Schritt aufeinander zugehen können. Dabei ist es egal, ob du Hilfe benötigst oder anbieten willst. In unserem ersten Kurs zur „Ersten Hilfe für die Seele“ lernten wir genau das: wie schaffen wir es für andere ein Seelenpflaster zu sein, ohne uns selber unglücklich zu machen? Das Geheimrezept hier lautet, erst in sich selber hineinzuhorchen und seine eigenen Ressourcen ernst nehmen, bevor wir anderen unsere Unterstützung anbieten können.

Die eigenen Ressourcen kennenzulernen, aktiv zu verwalten und darauf zurückzugreifen - der wichtigste Schritt. Wenn auch für viele nicht der erste, intuitive Schritt. Denn „aufeinander achten“ beginnt bei uns selber. Wenn es uns gut geht, können wir anderen helfen. Dabei ist es egal, wie unsere Ressourcen zur Stressbewältigung aussehen. Backen, Sport, Freunde und Familie oder auch die PSG können uns helfen, wenn unser „Stress-Gefäß“  überzulaufen droht. Denn dann greifen sie und fangen alles Überlaufende auf. Eine besondere Erkenntnis war, dass Stressereignisse ganz unterschiedlich auf uns wirken können. Verbildlicht wurde dies durch das Bild einer Vase und einem Strahl Wasser: Der Strahl mag zwar in einer Situation für uns alle gleich sein, beispielsweise die nächste Prüfung in der Schule, aber wir alle haben unterschiedlich große Vasen, um diesen Wasserstrahl aufzufangen. Wenn deine Vase weniger groß ist, läuft sie schneller über und du empfindest größeren Stress als andere, dessen Vasen bauchiger sind oder die mehr „Überlauf-Ressourcen“ zur Verfügung haben.

Sind unsere Ressourcen gecheckt können wir den ersten Schritt aufeinander zu machen. Dabei spielt es kaum eine Rolle WIE es geschieht, sondern DASS es passiert. Unsere größte Unsicherheit im Kurs war es zu direkt zu sein und die Gedanken potentiell noch zu verschlimmern. Allerdings ist gerade der offene Umgang ein wichtiger Punkt, um psychische Erkrankungen zu enttabuisieren. Dadurch kann es Betroffenen leichter fallen ihre Gedanken und Sorgen in Worte zu fassen. Ein direkter, offener Umgang muss also durchaus nicht immer als „Trigger“ fungieren, sondern kann oft auch genau das Gegenteil bewirken – und dem Gegenüber das Gefühl von Verständnis vermitteln.

Zuletzt sei aber gesagt, dass ihr nur die Erste Hilfe leistet. Ihr seid zwar keine Fachkräfte, aber das wichtigste Glied in der Kette. Wenn niemand den ersten Schritt geht können psychische Erkrankungen lange unentdeckt bleiben. Am besten kann man es sich am Beispiel der klassischen Erste Hilfe verdeutlichen:

Wenn ihr einen Unfall seht, haltet ihr an und leistet die Erste Hilfe so gut ihr könnt. Ihr würdet aber niemals auf die Idee kommen noch an Ort und Stelle den Knochenbruch zusammenzuflicken. Das überlasst ihr den Profis, den Chirurgen im Krankenhaus. Wichtig war nur, dass ihr den Unfall wahrgenommen habt und die Hilfskette in Bewegung gesetzt habt.

Bei der mentalen Gesundheit ist es ähnlich: Ihr bemerkt, wie sich eine Person in eurem Umfeld anders verhält als sonst. Ihr geht auf sie zu, sprecht mit ihr darüber und äußert auch eure Bedenken und Sorgen. Nach der ersten Kontaktaufnahme bietet ihr Unterstützung bei der Suche professioneller Hilfe an. Denn genau wie auch beim Knochenbruch doktern wir nicht selber drauflos, sondern überlassen das ausgebildeten Kräften.

Und während des Prozess der Heilung halten wir fürsorglich auch weiterhin die Türen auf; ganz egal ob Beinbruch oder mentale Erkrankung.

Du willst auch einen Kurs zur Erste Hilfe für die Seele in eurem Stamm, Diözese oder Land anbieten? Oder kostenlos einen Kurs für dich privat besuchen?

Dann schau vorbei auf der Homepage: aufeinander achten

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