Drei Standbeine prägen die Pädagogik der PSG
Wir sind Pfadfinder*innen
- unserem Namen
- unserer Sprache: wir haben für viele Dinge eigene Wörter (unsere Ortsgruppen heißen z.B. Stämme und unsere geistliche Leitung Kurat*in)
- unserer Tracht (die hellblaue Bluse, unser Halstuch und unsere Anstecker)
- unserer Struktur (wir sind demokratisch)
- Zeltlager und Fahrten
- dem Kleeblatt als Verbandssymbol
Allzeit bereit (be prepared) ist das Motto, das auf den Gründer Lord Robert Baden-Powell der weltweiten Pfadfinder*innenbewegung zurück geht. Für uns als Pfadfinder*innen bedeutet das, mit offenen Augen und geschärftem Bewusstsein durch die Welt zu gehen, den Fähigkeiten jeder einzelnen Raum zu geben und verantwortlich mit uns und anderen umzugehen.
Wir handeln in der Gesellschaft, in der wir leben und möchten sie verändern und verbessern: Bei uns können Mädchen* und Frauen* ihre eigenen Fähigkeiten erkennen und ausbilden, ungeachtet der gesellschaftlich bestimmten Rollenfestschreibungen. Wir begreifen uns als Lernende, die auf dem Weg sind; die gemeinsam suchen und finden. Wir fördern die Einzelne, aber immer im Zusammenleben innerhalb der Gruppe.
Wir arbeiten mit der Projektmethode, d.h. den Mädchen* werden keine konsumierbaren Angebote vorgesetzt, sondern sie entscheiden und planen mit Anleitung der Gruppenleiter*in selbst.
Für uns ist dies eine Lebenseinstellung. Wir entscheiden uns bewusst für den Verband und die Gruppe, in der wir sind und machen dies auch durch ein gegenseitiges Versprechen öffentlich.
Sechs Elemente bestimmen unser pädagogisches Grundkonzept. Sie sind für uns gleichzeitig Weg und Ziel:
- Verdeutlichen von Entscheidungssituationen
- Lernen durch Erfahrung
- Verantwortung übernehmen für den eigenen Fortschritt
- Aktive Auseinandersetzung mit der Umwelt
- Zusammenleben in vertikalen Kleingruppen
- Raum geben zur Entfaltung schöpferischer Fähigkeiten
Wir sind Mädchen* und Frauen*
- unserem Namen
- dem Kleeblatt als Zeichen für die Eingebundenheit in die Weltpfadfinder*innenbewegung WAGGGS
- eigenständigen Mädchen*gruppen
- Aktionen, Zeltlagern und Fahrten, bei denen Mädchen* und Frauen* alle Tätigkeiten eigenständig durchführen
- der Interessenvertretung für Mädchen* und Frauen* durch Mädchen* und Frauen* in allen Gremien
Wir halten immer die Interessen von Mädchen* und Frauen* im Blick, machen parteiliche Mädchen*arbeit. Wir arbeiten mit einer Altersstufenpädagogik, die die verschiedenen Entwicklungsstände von Mädchen* berücksichtigt.
Wir bieten Räume für Mädchen* und Frauen*, in denen sie unabhängig von gesellschaftlichen Geschlechterrollen alles ausprobieren können, was Mädchen* typischerweise tun oder nicht tun.
In der PSG bestimmen Mädchen* und junge Frauen* selbst, was gut für sie ist. Wir bieten die Möglichkeit, auf dieser Grundlage eine selbstbewusste Identität zu entwickeln und ein Lernfeld zu sein, in dem Mädchen* Verantwortung übernehmen.
Bei uns machen die Mädchen* und Frauen* alle anfallenden Tätigkeiten selbst. Es gibt keine typischen Jungen*- und Mädchen*aufgaben. Auf einem Lager zum Beispiel bauen wir gemeinsam auf, machen Feuer, sind für Kochen, Technik und Programm verantwortlich.
In der PSG werden alle Aufgaben von Mädchen* und Frauen* wahrgenommen, auch alle Leitungsaufgaben.
Unter Mädchen* lässt es sich über viele Themen sprechen, zum Beispiel über Körper und Sexualität, über Berufs- und Zukunftswünsche.
In der PSG können Mädchen* und Frauen* ihre eigenen Stärken und Schwächen entdecken, ihre Persönlichkeit entwickeln und zu eigenständigen Mädchen* und jungen Frauen* heranwachsen.
Wir sind katholisch
- unserem Namen
- dem Kreuz in unserem Kleeblatt
- der überwiegenden Ansiedlung der Stämme in Pfarrgemeinden
- der Mitgliedschaft im BDKJ (Bund der Deutschen Katholischen Jugend)
- der Gliederung in Diözesanverbände
- der Mitgestaltung von Kirche z.B. in Gottesdiensten und Festen in den Pfarrgemeinden
- christlich geprägte Werte und Zielvorstellungen zu haben
- Partei zu ergreifen und Verantwortung zu übernehmen für uns selbst und für schwache und unterdrückte Menschen
- die Auseinandersetzung mit Glauben, Religion, Werten und Kirche als selbstverständlichen Bestandteil unserer Gruppenarbeit
- das Angebot, gemeinsam Glauben und Zweifel zu erleben
Als Pfadfinder*innen wollen wir uns mit dem Glauben auseinandersetzen, spirituelle Erfahrungen machen und uns als Mädchen* und Frauen* unseren Platz in der Kirche nehmen.
Dafür benötigen wir Erfahrungsräume, die uns innerhalb der PSG angeboten werden. Wir bereiten gemeinsam Gottesdienste vor und bringen religiöse Elemente (Einstieg, Lieder, Meditationen…) bei Veranstaltungen und in den Gruppenstunden mit ein. Wir machen uns auf die Suche nach Mädchen* und Frauen* in Bibel und Kirchengeschichte und entdecken dabei unsere spirituellen Wurzeln.
Wir wollen christliche Werte durch den Umgang miteinander in den Gruppenstunden vermitteln und verwirklichen. Außerdem sollen Spiritualität und Kirchlichkeit aus dem weiblichen Blickwinkel Bestandteil der Ausbildung und der Praxis unserer Arbeit sein.
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